
Kathedrale in Nagoya, Japan
Dass Papst Franziskus Jesuit wurde, verdankt er in gewisser Weise Japan: Denn als Jorge Mario Bergoglio 1958 in den Jesuitenorden eintreten wollte, war es sein Wunsch, als Missionar nach Japan zu gehen. Daraus wurde zwar nichts. Aber seine „Liebe zu Japan“ ist bis heute geblieben. An diesem Freitagvormittag traf er die japanischen Bischöfe anlässlich ihres Ad Limina-Besuchs im Vatikan. In seinem Redemanuskript ging Franziskus allerdings nicht auf seine „Leidenschaft für Japan“ ein: Stattdessen sprach er über die sogenannten „heimlichen Christen“, die vor genau 150 Jahren dort „entdeckt“ wurden. Seit 1600 waren Christen nämlich auf den japanischen Inseln verfolgt worden; Priester wurden weggeschickt, und nur durch den Einsatz vieler Laien konnte der Glaube trotzdem Jahrzehnte lang weitergereicht werden, wie Papst Franziskus in seiner schriftlichen Rede lobend festhielt.
Heute gelten die „heimlichen Christen“ des 19. Jahrhunderts als Vorbilder für alle Katholiken in Japan. Und das Interesse am Japan-affinen Papst ist im Land groß, berichtet Pater Mario: „Sie fühlen sich von seinem Lebensstil provoziert. Ich glaube, jeder Japaner würde ihn gerne einmal treffen, deshalb hoffe ich, dass er einmal unser Land besuchen wird.“
(rv 20.03.2015 mg)
Die Veröffentlichung von Nachrichten des Radios Vatikans auf Kathspace erfolgt mit freundlicher Erlaubnis von Pater Bernd Hagenkord, © Radio Vatikan.