Die Kirche ist ein Haus des Herrn
Die Kirche ist „ein Haus des Herrn“, das alle aufnimmt. Deshalb ist es falsch, wenn Christen den Zugang zur Kirche versperren. Das sagte der Papst in seiner Predigt an diesem Dienstag bei der Frühmesse in der Casa Santa Marta. Jesus öffne alle Türen zu sich, besonders jenen, die ihn aufsuchen. Auf der anderen Seite stünden jene Christen, die die Tore der Kirche verschließen, damit ja keiner hineinkomme, der Hilfe braucht. Im Grund sei das ein Konflikt, so der Papst weiter, zwischen der Barmherzigkeit Christi und der geminderten Barmherzigkeit einiger, die sich rühmten, an Christus zu glauben.
Das Wirken des Heiligen Geistes nicht zerstören
In der Ersten Lesung aus dem Buch Ezechiel geht es um Wasser, das vom Tempel hervorströmte; „und alle, zu denen das Wasser kam, wurden gerettet“ (Ez 47, 1-9.12).
„Ein Mann, eine Frau, die sich in ihrer Seele krank fühlen, traurig, weil sie so viele Fehler in ihrem Leben begangen haben, fühlen plötzlich, dass Wasser hervorströmt. Es bewegt sich was in ihnen. Es ist der Heilige Geist. Und dann sagt sich diese Person, ,ach, ich würde gerne hingehen´… Aber du darfst nicht, antwortet ihm einer. Du hast Fehler gemacht, und deshalb darfst du jetzt nichts verlangen. Wenn du am Sonntag zur Messe kommen willst, dann bleibe bitte einfach sitzen. Das sagen einige. Und so zerstören sie das, was der Heilige Geist versucht, in den Herzen dieser Menschen wieder in Ordnung zu bringen.“
So etwas tue ihm sehr weh, fügte Franziskus an, denn seiner Meinung nach stehe die Kirche allen offen.
„Es ist doch das Haus Jesu, und Jesus nimmt alle auf. Er geht sogar selbst hinaus, um die Menschen zu besuchen. Und wenn einer verletzt ist, was macht Jesus? Wird er den Verletzen beschimpfen, weil er sich verletzt hat? Nein, er wird ihm aufhelfen und mit sich nach Hause tragen. Das nennt man Barmherzigkeit. Genau das meint Gott, wenn er sein Volk zurechtweist und sagt, er verlange Barmherzigkeit und keine Opfer.“
Bist du bereit?
Jeder müsse sich deshalb fragen, ob er bereit sei, die Türen jenen zu öffnen, die ihr Leben ändern und wieder Teil des Volkes Gottes werden wollen. Gerade die Fastenzeit biete eine gute Gelegenheit, jenen beizustehen, die von Jesus geheilt werden, wie es im Tagesevangelium nach Johannes (Joh 5, 1-16) beschrieben wird.
„Bitten wir heute dem Herrn, für jeden von uns und für die gesamte Kirche, dass Gott uns bei unserer Bekehrung zu Jesus hin unterstütze und dass wir zur Barmherzigkeit Jesu umkehren. Auf diese Weise kann das Gesetz Gottes auch voll umgesetzt werden, denn das Gesetz schlechthin ist, Gott und seine Mitmenschen zu lieben, wie man sich selbst liebt.“
(rv 17.03.2015 mg)
Die Veröffentlichung von Nachrichten des Radios Vatikans auf Kathspace erfolgt mit freundlicher Erlaubnis von Pater Bernd Hagenkord, © Radio Vatikan.